Auch wenn das Finale der 3-tägigen Superlative absolut gigantisch war, so soll aber auch nicht vergessen werden wie ich diese 3 Tage in Dresden erlebt habe.

Der Einheitsbericht

Wie kann man eine Stadt wie Dresden noch schöner und bunter machen?

Ganz klar, in dem man eine Riesen Veranstaltung mit 250.000 täglich zu erwartenden Gästen in den Freistaat holt. Die Maßnahmen hierzu haben Dresden schon ein paar Tage vorher in einem Verkehrschaos versinken lassen. Das nimmt man gern in Kauf, denn zahlreiche Politiker und Prominente haben sich für diese Tage angekündigt.

Nun mag man sich direkt fragen, ob das eine so gute Idee sein kann, wenn man die aktuelle Lage mit einbezieht, aber wir werden sehen.

Samstag, der erste Tag des Festes bei herrlichem Sonnenschein, das Areal riesig, so dass es den Anschein hat „ganz schön wenig los“. Das täuscht, die aufgestellten Pavillons gut besucht, die Veranstaltungen rund um den Tag überfüllt. Auf dem Theaterplatz hat sich an diesem Tag der MDR eingebucht, eine Live-Show am Abend „Deutschland feiert Dresden“ mit Stars wie Karat, Heinz Rudolf Kunze, Patricia Kelly, Cassandra Steen, BAP und einigen mehr. Optisch ein wahnsinniger Blickfang mit der Semperoper als Nebenkulisse.

22:15 Uhr ist die Show zu Ende und wenige Minuten später findet sich ein fast leerer Theaterplatz wieder. Der Tag nimmt ein schnelles Ende, friedlich und entspannt.

Tag 2: Die Stars geben sich die Klinke in die Hand

Der Sonntag ist durchgängig von Regen begleitet, dass die Stimmung etwas trübt. Die Programmpunkte ähneln denen des Vortages.

„Hand in Hand“ – Das etwas andere Fußballspiel , der Deutsche Bundestag in Dresden zu Gast, inszeniert mit Plenarsitzungen der verschiedenen Fraktionen, die „Ländermeile“ auf der sich alle 16 Bundesländer festlich und köstlich präsentieren oder Tanzveranstaltungen zum spontanen mittanzen durch die gesamte Stadt sind nur einige wenige Punkte die diesen Tag für die Besucher gestalten.

Das ZDF zeichnet an diesem Tag eine Show am Theaterplatz auf, mit Gästen wie David Garrett, Chris de Burgh und wie sollte es ander sein, mit Karat.

Ja, da haben sich die Organisatoren ganz schön etwas ausgedacht und versucht alle Felder der verschiedenen Interessen abzudecken.

Der absolute Programm-Höhepunkt dieses Tages ist die 45-minütige Inszenierung mit Licht, Bildern, Stimmen, Klängen, 3D-Projektion, Laser und spektakulärem Feuerwerk am Königsufer an der Elbe. Eine Wucht von Gefühlen hat diese Show ausgelöst, die Elbwiesen voller Menschen mit bestem Blick auf die Altstadtkulisse. Manche hört man fragen “ was das wohl wieder gekostet hat“, der überwiegende Teil der Zuschauer ist geflashed und verlässt nach Ende des Spektakels das Gelände, ebenfalls friedlich, auf in Richtung Heimat.

Dresden kann weltoffen, friedlich und bunt sein. Dresden kann auch das Gegenteil, leider mit einer ganz erschreckend großen Präsenz.

Montag, Tag 3 – Tag der deutschen Einheit.

Ich habe so gehofft, dass dieser Tag ein schöner Abschluss sein wird, man hätte es besser wissen müssen. Wenn ich für diesen Tag keine Akkreditierung gehabt hätte, wäre ich schon morgens in den Massen der Pöbler, Hetzer und missgelaunten Menschen untergegangen. Schier unbeschreiblich welche negative Energie über der gesamten Altstadt liegt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Aus diesem Grund sind die Sicherheitsvorkehrungen verständlicherweise sehr hoch. Selbst wenn man den Sicherheitscheck durchlaufen ist und sich nur ansatzweise in der Nähe der Kanzlerin aufhält, wird man immer wieder durchsucht, begutachtet und kontrolliert.

Im Pressezentrum der Semeperoper gab es die Instruktionen für diesen Tag. Wer darf wann wo hin und wo darf man zu bestimmten Zeiten nicht sein. Aufregend auf jeden Fall, das ganze so mitzubekommen. Ich entscheide mich zur Frauenkirche zu gehen, wo Frau Merkel, Frau Roth, Herr Gauck und weitere Politiker an einem Gottesdienst teilnehmen. Eine Entscheidung die ich zwischenzeitlich über Bord werfen wollte, denn auf ein mal stehe ich genau zwischen denen die Sätze und Sprechchöre absetzen, in Worten die ich  nicht wiederholen möchte. Wird man als „Lügenpresse“-Schreiber erkannt, was sich aufgrund der verschiedenen Zutrittsausweise auch nicht verbergen lies,  wurde man auch direkt beschimpft und böse beobachtet. Eine wirklich beängstigende Situation. Sicher habe ich mich gefühlt, dank der unzähligen Polizisten, die ich in einer so hohen Anzahl bisher auch  noch nicht  gesehen habe. Kein einfacher Job an diesem speziellen Tag, für mich haben diese Beamten hohen Respekt verdient.

Unbeeindruckt von allem finden alle geplanten Fotopunkte mit der Kanzlerin statt, verständlich dass diese Programmpunkte so kurz wie möglich gehalten werden. Ein direktes rankommen an die Kanzlerin an diesem Ort ist ausgeschlossen.

Die Semperoper mit einem bunten Programm und diversen Reden schlossen den Besuch unseres Staatsoberhauptes ab. 16:30 Uhr verließ Angela Merkel in einem Konvoi von Polizei-Motorrädern und Limousinen das Gelände der Altstadt mit Vollgas auf die Autobahn.

Damit habe ich für mich diesen 3-Tage-Marathon abgeschlossen und verbleibe mit dem Fazit:

Dresden kann weltoffen, friedlich und bunt sein. Dresden kannn auch das Gegenteil, leider mit einer ganz erschreckend großen Präsenz.